Neben der UVV-Fahrerunterweisung wird auch die UVV-Prüfung durch die Unfallverhütungsvorschriften gesetzlich vorgegeben

Was ist UVV? Definition und Bedeutung im Fuhrpark

Die Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein zentrales Anliegen für jeden Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wer Fahrzeuge im Unternehmen verwaltet, kommt daher um die Abkürzungen UVV und DGUV nicht herum. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen und welche Rolle spielen sie im Fuhrpark? In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen einen umfassenden Einblick in die UVV, ihre rechtlichen Grundlagen, ihre Anwendung im Fuhrpark und die spezifischen Pflichten für Fuhrparkmanager und Mitarbeitende.

Was ist UVV?

Die Abkürzung UVV steht für Unfallverhütungsvorschriften. Dabei handelt es sich um verbindliche Richtlinien, mit denen die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sichergestellt werden sollen. Sie legen detailliert fest, welche Maßnahmen Arbeitgeber und am Arbeitsplatz zu erfüllen haben, damit es zu keinen Arbeitsunfällen kommt und Berufskrankheiten vorgebeugt wird. Insgesamt gibt es rund 80 Vorschriftenopen_in_new .

Ursprünglich eingeführt als Berufsgenossenschaftliche Vorschriften (BGV), wurden die UVV im Mai 2014 unter dem Namen DGUV-Vorschriften vereinheitlichtopen_in_new . DGUV steht dabei für Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, die als Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen die Initiative zur Modernisierung des Regelwerks übernahm. Denn in den vergangenen Jahren haben in Deutschland eine Reihe von Berufsgenossenschaften fusioniert. Dies führte dazu, dass viele einzelne UVVs existierten, die teilweise ähnliche Inhalte hatten oder sich sogar überschnitten. Um für mehr Klarheit und Übersichtlichkeit im Regelwerk zu sorgen, wurde die Vielzahl der existierenden Unfallverhütungsvorschriften reduziert und in ein einheitliches System überführt.

Was sind die rechtlichen Grundlagen der UVV?

Die UVVs basieren auf den §§14-16 des Siebten Sozialgesetzbuches (SGB VII), welches die Grundlage für die gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland bildet. Das SGB VII legt allgemeine Pflichten für Arbeitgeber und Versicherte fest, und die UVVs konkretisieren diese Pflichten für spezifische Branchen oder Tätigkeiten.

Welche Bedeutung hat die UVV im Fuhrpark?

Die Unfallverhütungsvorschriften haben auch im Fuhrpark eine große Bedeutung. Denn Fahrzeuge wie Lkw, Nutzfahrzeuge, Stapler oder auch der klassische Dienstwagen sind Teil des Arbeitsplatzes und werden gemäß § 2 Abs. 1 der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) als Arbeitsmittel betrachtet. Wie bei dem Bedienen schwerer Maschinen oder elektronischer Geräte müssen Fahrer im sicheren Umgang mit den Firmenfahrzeugen geschult werden, um Unfälle und damit verbundene Verletzungen oder Schäden zu vermeiden.

Die Fahrerunterweisung nach UVV muss

  • vor jedem erstmaligen Fahrtantritt
  • bei jedem Fahrzeugwechsel
  • und mindestens einmal jährlich durchgeführt werden.

Mitarbeitende sicher unterweisen?

Schulen Sie Ihre Fahrer*innen mindestens einmal jährlich im sicheren Umgang mit Fahrzeugen nach UVV. Am besten geht das per E-Learning.

Welche Rolle spielt die DGUV Vorschrift 70 dabei?

Basis für die Fahrerunterweisung nach UVV ist die DGUV Vorschrift 70 Fahrzeugeopen_in_new . Diese regelt alle wichtigen Aspekte, die bei dem betrieblichen Einsatz der Fahrzeuge beachtet werden müssen. Dazu gehören neben Bau und Ausrüstung der Fahrzeuge auch deren sicherer Betrieb sowie die regelmäßige Prüfung durch einen Sachverständigen.

Bau und Ausrüstung

Der Abschnitt über den Bau und die Ausrüstung von Fahrzeugen in der DGUV Vorschrift 70 legt spezifische Anforderungen fest, die gewährleisten sollen, dass die Fahrzeuge sicher gebaut sind und mit der notwendigen Sicherheitsausrüstung ausgestattet sind. Dadurch soll das Risiko für Verletzungen und Unfälle minimiert werden. Dazu gehört zum Beispiel die Beschaffenheit von Bremsen und Rädern, sicherheitsrelevante Ausrüstungen wie Airbags oder die Notwendigkeit von funktionierenden Front- und Rücklichtern, Blinkern und Bremslichtern.

Betrieb

Dieser Abschnitt regelt den sicheren Betrieb von Firmenfahrzeugen. Dazu zählt beispielsweise das Verhalten vor, während und nach der Fahrt oder das Be-und Entladen des Fahrzeuges. Die Inhalte dieses Abschnittes sind Grundlage der Fahrerunterweisung nach UVV.

Prüfung

Die DGUV Vorschrift 70 schreibt vor, dass Firmenfahrzeuge regelmäßig einer UVV-Prüfung durch einen Sachkundigen unterzogen werden müssen. Dabei wird die Verkehrs- und Betriebssicherheit des Fahrzeuges geprüft. Die Ergebnisse der UVV-Prüfung müssen dokumentiert und nachweisbar abgelegt werden. Die UVV-Prüfung sollte nicht mit der Prüfung durch den TÜV verwechselt werden.

In einer Poolfahrzeug-Vereinbarung sollten Sie festlegen, in welchem Umfang Mitarbeiter für die Reinigung der Poolfahrzeuge verantwortlich sind
Poolfahrzeuge sollten regelmäßig gründlich von innen und außen gereinigt werden. Das steigert nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern erhöht auch den Werterhalt der Fahrzeuge.

Welche Pflichten ergeben sich durch die UVV für Fahrer*innen?

Nicht nur das Fuhrparkmanagement muss für Sicherheit im Fuhrpark sorgen. Auch Mitarbeitende sind gemäß § 36 der DGUV Vorschrift 70 dazu verpflichtet, das Firmenfahrzeug vor jeder Fahrt auf Mängel und Schäden zu kontrollieren. Dabei ist es unerlässlich, ob es sich um den eigenen Dienstwagen oder ein Poolfahrzeug handelt.

(1) Der Fahrzeugführer hat vor Beginn jeder Arbeitsschicht die Wirksamkeit der Betätigungs- und Sicherheitseinrichtungen zu prüfen und während der Arbeitsschicht den Zustand des Fahrzeuges auf augenfällige Mängel hin zu beobachten.

 (2) Der Fahrzeugführer hat festgestellte Mängel dem zuständigen Aufsichtführenden, bei Wechsel des Fahrzeugführers auch dem Ablöser, mitzuteilen. Bei Mängeln, die die Betriebssicherheit gefährden, hat der Fahrzeugführer den Betrieb einzustellen.

Überprüft werden müssen beispielsweise die Beleuchtung und die Reifen und es muss sichergestellt werden, dass sich Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste im Fahrzeug befinden und funktionsfähig sind. Auch die Füllstände für Motoröl, Kraftstoff und Kühlflüssigkeit gilt es zu kontrollieren. Etwaige Mängel lassen sich mithilfe von Protokollen und Checklisten dokumentieren.

Wie werden Fuhrparkmanager bei der Einhaltung der UVV unterstützt?

Die UVV sind verpflichtend und bei Verstößen drohen im Schadenfall empfindliche Strafen, die von Bußgeldern bis zum Ausfall der Versicherungsleistung reichen. Digitale Lösungen unterstützen Sie bei der Einhaltung Ihrer Pflichten und minimieren die Aufwände.

Mit der Fahrerunterweisung als E-Learning-Kurs werden Fahrer im sicheren Umgang mit Firmenfahrzeugen geschult, egal ob sie sich im Außendienst, im Büro oder Homeoffice befinden. Die Inhalte des Kurses sind bereits fertig aufbereitet und werden regelmäßig, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben, aktualisiert. Die Prüfergebnisse werden nachweisbar dokumentiert. In unserem Beitrag „Elektronische Fahrerunterweisung nach UVV: 7 Vorteile eines E-Learning-Kurses“ erfahren Sie noch mehr über die Vorzüge der digitalen Unterweisung.

Das Wichtigste zum Thema UVV im Fuhrpark

UVV steht für Unfallverhütungsvorschriften, die verbindliche Richtlinien zur Sicherstellung der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz umfassen.

Die Unfallverhütungsvorschriften basieren auf den §§ 14-16 des Siebten Sozialgesetzbuches (SGB VII) und werden durch die DGUV Vorschrift 70 spezifiziert, die den Bau, die Ausrüstung und den Betrieb von Firmenfahrzeugen regelt.

Aus den Unfallverhütungsvorschriften ergeben sich die Pflichten für die regelmäßige Fahrerunterweisung und UVV-Prüfungen durch einen Sachkundigen, um die Verkehrs- und Betriebssicherheit der Fahrzeuge zu gewährleisten.

Weiteres Fuhrparkwissen

Wenn Ihnen dieser Beitrag gefallen hat und Sie mehr zu diesem Thema wissen möchten, dann empfehlen wir Ihnen diese Artikel.

Mehr über Fleethouse auf