Mitarbeiterin nutzt öffentliche Verkehrsmittel im Rahmen des Mobilitätsbudgets

Mobilitätsbudget: Vorteile für Mitarbeitende und Unternehmen

Der eigene Firmenwagen galt lange Zeit als Statussymbol und Prestigeobjekt. Doch die Bedürfnisse von Mitarbeitenden ändern sich und der Wunsch nach flexiblen, individuellen und nachhaltigeren Mobilitätslösungen wird immer größer. Statt dem klassischen Dienstwagen rückt das Mobilitätsbudget in den Fokus. Laut einer Befragung des Mobilitätsanbieters Free Now und des Marktforschungsinstituts Kantar würde rund jeder zweite Deutscheopen_in_new  mit Anspruch auf einen Dienstwagen auf diesen verzichten, wenn der Arbeitgeber Alternativen wie ein Mobilitätsbudget anbieten würde. Wir werfen in diesem Beitrag einen genaueren Blick auf das Konzept und stellen die Vorteile für Mitarbeitende und Arbeitgeber vor.

Was ist ein Mobilitätsbudget und wie funktioniert es?

Ein Mobilitätsbudget ist ein modernes und nachhaltiges Konzept im Bereich der betrieblichen Mobilität. Mitarbeitende erhalten von ihrem Arbeitgeber ein bestimmtes Budget, das sie für verschiedene Mobilitätsangebote nutzen können. Dabei können sie sich flexibel für die Verkehrsmittel entscheiden, die zu ihren aktuellen Bedürfnissen passen und ihre täglichen Pendel- und Dienstfahrten abdecken. Die Höhe des Betrages kann je nach Unternehmen und individuellen Vereinbarungen monatlich oder jährlich festgelegt werden. Das Softwareunternehmen SAP gehört beispielsweise zu den Arbeitgebern, die ein Mobilitätsbudget bereits erfolgreich einführt open_in_new
  haben.

Typischerweise können Arbeitnehmende mit einem Mobilitätsbudget folgende Transportmittel nutzen:

  • Öffentlicher Nah- und Fernverkehr
  • Carsharing
  • Bike oder Scooter Sharing
  • Mietwagen
  • Taxi und Uber

Die Vorteile eines Mobilitätsbudgets im Fuhrpark

Hinter dem Mobilitätsbudget steckt die Idee, Mitarbeitenden mehr Flexibilität zu geben und die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel zu fördern. Dabei ergeben sich nicht nur für Arbeitnehmende Vorteile, auch Unternehmen profitieren von einem attraktiven Mobilitätsangebot.

Vorteile für Mitarbeitende

  • Flexibilität: Verkehrsmittel können flexibel miteinander kombiniert und entsprechend der persönlichen Bedürfnisse ausgewählt werden
  • Zeitersparnis: Anstatt mit einem Dienstwagen im Stau zu stehen, können die Transportmittel so genutzt werden, um möglichst effizient und zeitsparend ans Ziel zu kommen
  • Gesundheit: Gesundheitsfördernde Mobilitätslösungen wie Radfahren können sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken
  • Umweltschutz: Klimaschutz spielt für viele Mitarbeitende eine bedeutende Rolle und mit einem Mobilitätsbudget werden nachhaltige Transportmittel wie E-Scooter, Bahn oder Bus gefördert
  • Gleichberechtigung: Während der Dienstwagen oft nur bestimmten Personengruppen oder Führungsebenen im Unternehmen vorbehalten ist, können mit einem Mobilitätsbudget alle Mitarbeitenden gleichermaßen berücksichtigt werden

Vorteile für Unternehmen

  • Arbeitgeberattraktivität: Ein innovatives Mobilitätskonzept stärkt die Arbeitgebermarke und steigert die Mitarbeiterzufriedenheit
  • Kostensenkung: Verkleinerung des Fuhrparks führt zu Kosteneinsparungen bei Anschaffung, Instandhaltung und Verwaltung
  • Kostenkontrolle: Ein Mobilitätsbudget bietet eine transparente und vorhersehbare Kostenkalkulation
  • Umweltschutz: Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel leistet einen Beitrag zum Umweltschutz und stärkt das Image als verantwortungsbewusster Arbeitgeberopen_in_new
Mitarbeitende nutzen das Mobilitätsbudget für Fahrrad und E-Roller
Ob E-Roller, Fahrrad oder Carsharing. mit einem Mobilitätsbudget können Mitarbeitende ihren Mobilitätsbedarf ganz ihren Bedürfnissen entsprechend decken.

Mobilitätsbudget statt Dienstwagen?

Trotz all der Vorteile steht fest, dass das Mobilitätsbudget nicht in allen Regionen gleichermaßen funktioniert. Während in Großstädten und Ballungszentren zahlreiche Mobilitätsalternativen zur Verfügung stehen, sieht das im ländlichen Raum ganz anders aus. Dort sind Sharing-Modelle meist nicht flächendeckend oder gar nicht vorhanden und auch das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht immer ausreichend ausgebaut. Und auch in Großstädten können viele Fuhrparks auf das klassischen Dienstwagenmodell nicht komplett verzichten, da insbesondere Mitarbeitende im Außendienst auf einen Firmenwagen angewiesen sind. Vielmehr ist das Mobilitätsbudget eine Ergänzung zum Dienstwagen und Teil der gesamten betrieblichen Mobilität, die auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten wird. Ziel ist es, den Mitarbeitenden attraktive Alternativen anzubieten und ihnen möglichst viel Flexibilität zu gewährleisten.

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Nutzung des Mobilitätsbudgets mit einer Mobility Policy festlegen

Ähnlich wie eine Dienstwagenrichtlinie, in der die Nutzung von Firmenwagen geregelt wird, legen Unternehmen mit einer Mobility Policy sämtliche Regeln und Rahmenbedingungen fest, die mit der Nutzung des Mobilitätsbudgets durch die Mitarbeitenden verbunden sind. Eine Mobility Policy regelt im Detail, wie das Mobilitätsbudget genutzt werden kann, welche Verkehrsmittel oder Mobilitätsdienste inbegriffen sind und welche Bedingungen für die Nutzung gelten.

Eine gut durchdachte Mobility Policy hilft dabei, die Vorteile des Mobilitätsbudgets voll auszuschöpfen und gleichzeitig die betriebliche Mobilität effizient und nachhaltig zu gestalten. Außerdem wird durch klare Regeln eventuellen Missverständnissen und Konflikten vorgebeugt. Solch ein Leitfaden sollte daher folgende Punkte beinhalten:

  1. Budgetrahmen: In der Policy wird der zugewiesene Betrag für jedes Mitarbeiter-Mobilitätsbudget definiert. Dieses kann je nach Position oder Hierarchieebene innerhalb des Unternehmens variieren.
  2. Akzeptierte Verkehrsmittel: Legen Sie im Rahmen einer Mobility Policy fest, welche Verkehrsmittel oder Mobilitätsdienste im Rahmen des Mobilitätsbudgets genutzt werden dürfen. Gegebenenfalls wird es den Mitarbeitenden auch selbst überlassen, wie sie das Budget einsetzen möchten.
  3. Abrechnung der Kosten: Definieren Sie, wie die Abrechnung des Mobilitätsbudgets erfolgt. Als Arbeitgeber können Sie beispielsweise einen Vertrag mit einem Verkehrsunternehmen abschließen und die Tickets als Sachzuwendung an Mitarbeitende übergeben. Mittlerweile haben sich auch verschiedene Anbieter etabliert, die Mobilitätskarten in Form von Prepaid-Karten anbieten. Alternativ können Mitarbeitende alle Belege einreichen, die für den Kauf von Bahntickets oder Carsharing-Fahrten anfallen. Es besteht auch die Möglichkeit, Mitarbeitenden steuerfreie Gutscheine von Mobilitätsanbietern zur Verfügung zu stellen.
  4. Umgang mit ungenutztem Budget: Nicht immer wird das Budget voll ausgeschöpft. Daher sollte in der Mobility Policy festgelegt werden, wie mit Restbeträgen verfahren wird. Verfallen diese oder können sie in den nächsten Monat mitgenommen werden? Oder soll nicht genutztes Budget mit dem Gehalt ausgezahlt werden?
  5. Gültigkeitsbereich: Bestimmen Sie, ob das Mobilitätsbudget nur für Dienstreisen, für den Arbeitsweg oder auch für private Zwecke genutzt werden darf.
  6. Sanktionen: Die Policy sollte außerdem klare Regeln und mögliche Sanktionen für Mitarbeitende beinhalten, die gegen die festgelegten Richtlinien verstoßen. 

Das Wichtigste zum Thema Mobilitätsbudget auf einen Blick

Mit einem Mobilitätsbudget stellen Unternehmen ihren Mitarbeitenden einen festgelegten Geldbetrag zur Verfügung, den sie für die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel einsetzen können.

Als innovative und nachhaltige Mobilitätslösung wirkt sich ein Mobilitätsbudget positiv auf das Firmenimage, die Mitarbeiterzufriedenheit und den Umweltschutz aus.

In einer Mobility Policy sollten sämtliche Regeln und Rahmenbedingungen für Nutzung des Mobilitätsbudgets festgelegt werden.

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