Die Ausgaben für Kraftstoff gehören zu den größten Kostentreibern im Fuhrpark. Vor allem in Zeiten, in denen Rekordwerte an Tankstellen erreicht werden, ist die Überwachung und Optimierung der Verbräuche wichtiger denn je für Fuhrparkverantwortliche. Zum Glück gibt es etliche Maßnahmen, um die Kraftstoffkosten zu senken. Sei es bei dem Fahrstil, der Zeit des Tankens oder auch bei der Einführung einer strategischen Routenplanung. Mit den richtigen Ansätzen können so die Betriebskosten reduziert und gleichzeitig ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Was können Fuhrparkmanager also tun, um die Kraftstoffkosten im Fuhrpark zu minimieren? In diesem Artikel stellen wir bewährte Strategien vor, um die Ausgaben für Benzin, Diesel und Co effizient zu reduzieren.
Wie werden die Kraftstoffkosten berechnet?
Damit Sie die Kraftstoffkosten im Fuhrpark besser im Blick behalten, lohnt sich die regelmäßige Berechnung der Ausgaben. Die Grundlage für die Berechnung ist recht simpel. Mit der folgenden Formel lassen sich die Kraftstoffkosten errechnen:
Kraftstoffkosten = (Kraftstoffverbrauch / 100) * Fahrstrecke * Kraftstoffpreis
Hierbei wird der Kraftstoffverbrauch in Liter pro 100 Kilometer umgerechnet, indem er durch 100 geteilt wird. Anschließend wird dieser Wert mit der Fahrstrecke und mit dem Kraftstoffpreis pro Liter multipliziert. Das Ergebnis gibt die geschätzten Kraftstoffkosten für die berechnete Fahrstrecke an.
Es ist wichtig zu beachten, dass dies eine grobe Schätzung ist und die tatsächlichen Kraftstoffkosten von individuellen Faktoren wie Fahrstil, Verkehrsbedingungen und Fahrzeugzustand abhängen. Dennoch bietet die Berechnung einen nützlichen Richtwert für die Planung und das Kostenmanagement im Fuhrpark.
Was beeinflusst die Kraftstoffkosten momentan?
Laut Statista hat sich der Preis pro Liter für Superbenzin in den letzten zwanzig Jahren um mehr als 55 Cent erhöht. Besonders innerhalb der letzten Monate sind die Preise enorm angestiegen. Grund dafür ist unter anderem der andauernde Ukraine-Konflikt.
Um diese Entwicklung zu entschleunigen und Fahrer*innen finanziell zu entlasten, beschloss die Bundesregierung, ab dem 1. Juni 2022 die Energiesteuer für Benzin und Diesel für einen Zeitraum von drei Monaten zu reduzieren. Dafür wurden staatliche Mittel in Höhe von drei Milliarden Euro eingesetzt. Ziel war es den Dieselpreis um etwa 17 Cent und den Benzinpreis um etwa 35 Cent zu senken. Das Entlastungspaket führte allerdings nur kurzfristig zu einem Rückgang der Kraftstoffpreise.
Krisen, die Konjunktur und Versteuerungen beeinflussen den Spritpreis. Da Öl nahezu weltweit in Dollar gehandelt wird, hat auch der Wechselkurs der US-amerikanischen Währung einen erheblichen Einfluss auf die Preise. Aber auch der Wettbewerb zwischen den Tankstellenbetreiben lässt die Preise für Kraftstoff sinken oder steigen.
7 Tipps, mit denen Sie die Kraftstoffkosten senken können
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Sprit zu sparen und dadurch die Kraftstoffkosten senken zu lassen. Mit den nachfolgenden Tipps können Sie sicherlich schon schnell Erfolge verzeichnen:
- Effiziente Routenplanung
Um unnötig verfahrene Kilometer zu vermeiden, sollten die Routen möglichst effizient geplant werden. Diese sollten im Idealfall so optimiert werden, dass Stopps nah beieinander liegen und Fahrer*innen den schnellsten Weg nehmen. Dadurch verkürzt sich nicht nur die Fahrzeit, sondern auch der Spritverbrauch. Gleichzeit kann auch der Fahrzeugverschleiß minimiert werden.
- Vorausschauendes Fahren
Eine vorausschauende Fahrweise kann signifikant die Kraftstoffkosten senken. Dazu gehören zum Beispiel gleichmäßiges Halten der Geschwindigkeit, frühzeitiges Bremsen und Beschleunigen sowie die Vermeidung unnötiger Stopps. Hilfreich können auch Schulungen sein, bei denen Fahrer*innen eine vorausschauende Fahrweise oder auch das gleichmäßige Beschleunigen und Abbremsen im Straßenverkehr üben.
- Leerlaufzeiten vermeiden
Ein Fahrzeug verbraucht im Leerlauf zwar weniger Sprit als während der Fahrt, das unnötige Laufenlassen des Motors im Leerlauf kann den Verbrauch dennoch in die Höhe treiben. Wenn das Fahrzeug mehr als 30 Sekunden anhält, sollte der Motor ausgeschalten werden – auch im Hinblick auf die Luftverschmutzung. Moderne Fahrzeuge sind so konzipiert, dass der Motor beim Starten nicht viel Kraftstoff verbraucht.
Alles für die Wartung im Blick?
Erfahren Sie, warum die ordnungsgemäße Wartung ein Muss ist in jedem Fuhrpark und welche Termine Sie in Ihrem Wartungsplaner nicht verpassen sollten.
- Regelmäßige Wartung der Fahrzeuge
Durch eine regelmäßige Wartung können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden. Bei einer Wartung werden beispielsweise Motor, Zündkerzen, Luftfilter und die Abgasanlage überprüft. Ein gut gewartetes Fahrzeug arbeitet effizienter und verbraucht daher weniger Kraftstoff pro gefahrene Kilometer.
- Reifendruck überprüfen
Auch die regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks trägt dazu bei, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren und demnach die Kraftstoffkosten zu senken. Ist der Reifendruck zu niedrig, erhöht sich der Rollwiderstand und damit auch der Spritverbrauch. Reifen, die nicht ausreichend Luft haben, verschleißen zudem schneller. Prüfen Sie deshalb regelmäßig den Reifenluftdruck.
- Der Einsatz von Tankkarten
Tankkarten sind nicht nur praktisch in der Anwendung, sie können auch dazu beitragen die Kosten zu senken. Sie haben den Vorteil, dass der Fuhrparkmanager den Kraftstoffeinkauf der Fahrer*innen transparent und detailliert im Blick behalten kann. Zudem sind bei ausgewählten Tankstellen sogar Sonderkonditionen möglich.
- Zur richtigen Zeit tanken
Die Spritpreise an Tankstellen schwanken im Tagesverlauf oft mehrfach. Laut einer Studie des ADAC ist die Zeit zwischen 21 und 22 Uhr am günstigsten, um zu Tanken. Auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Kraftstoffpreise meist günstiger. Wer morgens tankt, zahlt oft mehr.
Kraftstoffkosten senken oder komplett vermeiden? E-Fahrzeuge als Alternative
Zwar sind die Anschaffungskosten für E-Autos in der Regel höher. Dennoch lohnt sich der Umstieg, da sie langfristig kostengünstiger und die umweltfreundlichere Alternative sind und so nicht nur die Kraftstoffkosten senken kann, sondern die Ausgaben für Kraftstoff sogar komplett vermeiden kann. Zudem ist der Strom im Vergleich zu Benzin oder Diesel in der Regel preisgünstiger. Laut dem ADAC (Stand April 2023) können auch die Wartungskosten günstiger ausfallen im Vergleich zu einem herkömmlichen Verbrennungsmotor. Beispielsweise sind in Elektroautos meist viel weniger Teile verbaut sind, die verschleißanfälliger sind.
Das Wichtigste zum Thema Kraftstoffkosten senken
Durch effiziente Fahrzeugwartung, kraftstoffeffizientes Fahrverhalten und strategische Routenplanung können Betriebskosten reduziert werden.
E-Autos können eine Alternative zum Benziner oder Diesel sein, um Kraftstoffkosten im Fuhrpark zu vermeiden.
Die Berechnung der Kraftstoffkosten lohnt sich für die Fuhrparkleitung, um unter anderem eine Übersicht des jeweiligen Fahrverhaltens zu erhalten.
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