Auf die Pedale, fertig, los! Dienstfahrräder sind eine umweltfreundliche Mobilitätsoption, die den Verkehr entlastet und die Luftverschmutzung in städtischen Gebieten reduziert. Zudem sind sie ist eine gute Alternative für Unternehmen und Mitarbeiter. Aber was genau ist ein Dienstrad und warum ist es eine gute Wahl? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über das Dienstfahrrad, seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie relevante Informationen für Unternehmen, die diese Option in Betracht ziehen.
Was ist ein Dienstrad?
Ein Dienstrad ist ein Fahrrad, das vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wird und vom Arbeitnehmer für dienstliche und private Zwecke genutzt werden kann; sowohl für kurze Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz als auch für Dienstfahrten. Es gibt verschiedene Arten von Dienstfahrrädern, darunter Citybikes, Elektrofahrräder, Lastenräder und Mountainbikes, die je nach den Bedürfnissen des Unternehmens und der Mitarbeiter ausgewählt werden können.
Welche Vorteile bietet ein Dienstrad?
Für Arbeitnehmer
Das Dienstrad bietet Arbeitnehmern die Möglichkeit, regelmäßige Bewegung in ihren Alltag zu integrieren und Kosten für Kraftstoff, Parkgebühren und öffentliche Verkehrsmittel zu sparen.
Außerdem gibt es steuerliche Vergünstigungen. Und in Städten ein großes Plus: Sie meiden Verkehrsstaus.
Für Arbeitgeber
Mit dem Angebot vom Dienstrad leisten Unternehmen einen aktiven Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zeigen ihr Engagement für den Umweltschutz. Dienstfahrräder können ein wertvolles Incentive für Mitarbeiter sein und bessere Gesundheit und Wohlbefinden können zur Steigerung der Produktivität führen.
Darüber hinaus können Unternehmen die Dienstfahrräder als Betriebsausgabe geltend machen und so ihre Steuerlast weiter senken.
Dienstrad Leasing
Beim Leasing eines Dienstrads übernimmt ein externer Anbieter die Anschaffungskosten und stellt das Fahrrad dem Unternehmen zur Verfügung, das es dann an seine Mitarbeiter weitergibt. Das Unternehmen zahlt für die Nutzung des Fahrrads eine monatliche Leasingrate, die häufig auch Wartungs- und Versicherungskosten abdeckt. Die gesamte Kaufsumme muss nicht auf einmal aufgebracht werden und die Leasingkosten können im Laufe der Zeit steuerlich geltend gemacht werden.
Ein großer Vorteil des Leasings ist seine Flexibilität. Unternehmen können die Laufzeit des Leasingvertrags wählen, sei es für einen bestimmten Zeitraum oder im Rahmen eines Mitarbeitervorteilsprogramms. Außerdem können sie aus einer breiten Palette von Fahrradmodellen wählen, die den individuellen Vorlieben und Anforderungen ihrer Mitarbeiter gerecht werden. Bei Schäden oder Defekten ist der Leasinggeber für die Instandsetzung des Fahrrads verantwortlich.

Kauf des Dienstrads am Ende der Leasingzeit
Beim Kauf eines Dienstrades am Ende der Leasingzeit ist Vorsicht geboten. Häufig bietet der Leasinggeber das gebrauchte Fahrrad zum Kauf an, in der Regel zu einem Restwert von zehn Prozent des ursprünglichen Kaufpreises. Ein verbindliches Ankaufsrecht kann zu steuerpflichtigem Arbeitslohn führen, wenn das Fahrrad unter dem ortsüblichen Endpreis erworben wird. Die Finanzverwaltung lässt die vereinfachte Bewertung mit 40 Prozent der unverbindlichen Preisempfehlung im Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Fahrrads einschließlich Umsatzsteuer zu. Ein niedrigerer Wert kann nachgewiesen werden. Die pauschale Incentive-Steuer von 30 Prozent nach § 37b EStG kann angewendet werden, wenn die Überlassung des Fahrrads zu geldwerten Vorteilen führen kann.
Dienstrad Geldwerter Vorteil und 1%-Regelung
Der geldwerte Vorteil von Dienstfahrrädern ist ein wichtiger Aspekt, der sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber betrifft. Stellt ein Unternehmen seinen Arbeitnehmern Diensträder zur Verfügung, wird dies als geldwerter Vorteil behandelt, der dem zu versteuernden Einkommen des Arbeitnehmers hinzugerechnet wird.
Der monatliche Wert der Fahrradüberlassung ist mit einem Prozent eines Viertels der unverbindlichen Preisempfehlung (aufgerundet auf volle 100 Euro) anzusetzen. Faktisch entspricht dies einer „Besteuerung von 0,25 %“.
Bei der sog. Gehaltsumwandlung erhält der Arbeitnehmer für die Dauer der Überlassung des Leasinggegenstandes einen Teil seines Arbeitslohns nicht in bar, sondern als Sachbezug. Der Arbeitnehmer verzichtet also auf einen Teil seines monatlichen Gehalts in Höhe der Leasingrate. Der geldwerte Vorteil für das Fahrrad ist in der Regel deutlich geringer als der Gehaltsverzicht, so dass sich der zu versteuernde Bruttoarbeitslohn verringert.
Beispiel:
- Listenpreis Dienstrad: 2.500 Euro
- Geldwerter Vorteil = 6 Euro monatlich
- Leasingrate = 70 Euro
E Bike als Dienstrad
Aufgrund des höheren Anschaffungspreises eines E-Bikes ist die steuerliche Begünstigung sowie mögliche weitere Leasingkomponenten wie Versicherung und Reparaturen besonders interessant.
Auch das Aufladen von Elektrofahrrädern beim Arbeitgeber ist steuerlich begünstigt. Für Fahrräder, die verkehrsrechtlich als Kraftfahrzeug eingestuft sind (z.B. S-Pedelec), gilt eine gesetzliche Steuerbefreiung. Aber auch das elektrische Aufladen von Elektrofahrrädern, die nicht als Kraftfahrzeug eingestuft sind, ist steuerfrei, wenn der Arbeitgeber die Lademöglichkeit im Betrieb zur Verfügung stellt.
Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag: Elektroauto laden am Arbeitsplatz: Vorteile und Umsetzung Verfügung.
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Wie können Unternehmen Dienstfahrräder einführen?
- Leasingoption: Prüfen Sie, welcher Leasinganbieter die besten Konditionen und ein passendes Konzept bietet. Hier gibt es auch spezialisierte Anbieter, wie zum Beispiel das Jobrad.
- Welche Infrastruktur ist erforderlich? Wollen und können Sie sichere Abstellplätze, Lademöglichkeiten für E-Bikes und ggf. Umkleideräume oder Duschen anbieten?
- Sicherheit: Es ist wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Nutzung der Diensträder zu unterstützen, zum Beispiel durch Fahrsicherheitstrainings oder die Bereitstellung von Fahrradhelmen und anderem Zubehör. Sie sind zudem dazu verpflichtet, eine Unterweisung gemäß den Unfallverhütungsvorschriften § 70 durchzuführen.
- Interne Kommunikation: Eine erfolgreiche Einführung von Dienstädern erfordert die Sensibilisierung der Mitarbeiter. Kommunizieren Sie die Vorteile des Dienstrads und motivieren Sie die Mitarbeiter, dieses Angebot zu nutzen. Dies kann durch Informationsveranstaltungen und individuelle Beratungsgespräche erreicht werden.
- Auswertung und Anpassung: Es ist wichtig, die Nutzung von Dienstfahrrädern regelmäßig zu evaluieren und auf die Bedürfnisse und Rückmeldungen der Mitarbeiter einzugehen. Unternehmen sollten offen für Feedback sein und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um sicherzustellen, dass das Dienstrad-Programm effektiv und erfolgreich ist.
Das Wichtigste zum Dienstrad
Das Dienstrad bietet zahlreiche Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Unternehmen.
Es ist eine umweltfreundliche, kostengünstige und gesundheitsfördernde Mobilitätsalternative, die die Produktivität und die Mitarbeiterbindung steigern kann.
Durch die Nutzung eines Leasingangebots können auch kleine Unternehmen von diesen Vorteilen profitieren, ohne große Investitionen tätigen zu müssen.