Das Stoppschild steht an besonders gefährlichen Einmündungen oder Kreuzungen, an denen ein Erkennen und Einschätzen des vorfahrtberechtigten Verkehrs schwieriger ist.

Verkehrsregeln in Europa: Sicher auf europäischen Straßen unterwegs

Verkehrsregeln sollen die Sicherheit auf den Straßen gewährleisten. Doch diese Verkehrsregeln unterscheiden sich von Land zu Land in Europa. Wer also seine Fahrten über die Grenzen Deutschlands hinweg ausdehnt, sollte sich den Regeln und Besonderheiten auf Europas Straßen bewusst sein. In diesem Artikel gehen wir auf länderspezifische Verkehrsregeln in den umliegenden europäischen Ländern ein, die für Fahrer*innen relevant sind.

Allgemeingültige Verkehrsregeln in Europa

Generell gilt in allen Ländern in Europa ein Tempolimit auf Autobahnen. Dies liegt üblicherweise zwischen 100 km/h und 140 km/h. Hinweistafeln bei der Einreise in das Land informieren über die dort geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Zudem sind viele Autobahnen gebührenpflichtig und in den meisten Ländern muss auch am Tag mit Abblendlicht gefahren werden.

Einen allgemeingültigen Bußgeldkatalog in Europa gibt es jedoch nicht. In jedem Land werden daher unterschiedliche Bußgelder bei Verstößen gegen die Verkehrsregeln erhoben. 

Österreich

Die österreichischen Verkehrsregeln entsprechen im Großen und Ganzen den Vorschriften aus den meisten Ländern in Europa. Zu beachten ist jedoch, dass das Fahren mit eingeschaltetem Abblendlicht sowohl tagsüber als auch nachts Pflicht ist. Zudem ist das Autobahn- und Schnellstraßennetz in Österreich – bis auf wenige Ausnahmen – gebührenpflichtigDarüber hinaus müssen Fahrer während der Fahrt immer eine Warnweste griffbereit haben, falls sie das Fahrzeug verlassen müssen.

Die Vignette, auch „Pickerl“ genannt, gibt es in drei unterschiedlichen Varianten: für zehn Tage, für zwei Monate und für ein Jahr. Ohne gültige Vignette riskiert man eine Strafe. Erworben werden kann die Vignette entweder in einem ASFINAG Mautshop oder über die kostenlose ASFINAG App. 

Schweiz

In der Schweiz gibt es auf Grund der vielen Bergstraßen eine besondere Vorfahrtsregel zu beachten: Das aufwärtsfahrende Fahrzeug hat stets Vorfahrt. Wer also eine Bergstraße herunter fährt, muss den entgegenkommenden Wagen vorbeifahren lassen. Zudem ist es in der Schweiz obligatorisch zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Tagfahrlicht zu fahren.

Niederlande

Auf niederländischen Autobahnen gilt seit 2020 zwischen 6 – 19 Uhr eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. In der Nacht sind 120 bzw. 130 km/h erlaubt. Das Befahren der Autobahnen ist in der Regel kostenlos, Ausnahmen bilden vereinzelt Tunnel, deren Durchfahrt gebührenpflichtig ist. Gelbe durchgezogene Linien auf den Straßen weisen auf ein Parkverbot hin. Blaue Markierungen kennzeichnen Parkzonen, in denen mit Parkscheibe geparkt werden darf. 

Weiße kleine Dreiecke auf der Straße – auch Haifischzähne genannt – regeln die Vorfahrt. Derjenige, der die Haifischzähne auf seiner Fahrbahn hat, muss den anderen Verkehrsteilnehmern Vorfahrt gewähren.

Im Gegensatz zu Deutschland gehört eine Warnweste nicht zur Pflichtausstattung im Auto, die Mitnahme wird jedoch empfohlen. Darüber hinaus besteht auch keine Winterreifenpflicht in den Niederlanden.

Autobahnen in Europa sind oftmals viel befahren und unterstützen die Verkehrsinfrastruktur.
Im Allgemeinen gilt auf allen europäischen Ländern ein Autolimit auf Autobahnen.

Frankreich

Die französischen Verkehrsregeln sind den deutschen Vorschriften und denen in Europa ebenfalls sehr ähnlich. Aber auch Ähnlichkeiten zu den Niederlanden sind schnell ausfindig zu machen: in Frankreich werden Parkverbote mit gelb gestrichelten Linien markiert, gelb durchgezogene Linien weisen auf ein Halteverbot hin. Blaue Markierungen am Straßenrand zeigen Parkplätze an, auf denen mit einer Parkscheibe kostenlos geparkt werden darf.

Das generelle Tempolimit auf Autobahnen beträgt 130 km/h, bei Nässe beträgt die Höchstgeschwindigkeit 110 km/h. In Frankreich gibt es strenge Vorschriften zur Geschwindigkeitsüberwachung, und das Verwenden von Radarwarnern wird als Verstoß gegen die Verkehrsregeln betrachtet. Es droht ein Bußgeld von bis zu 1.500 EUR, wenn die französische Polizei einen Radarwarner im Fahrzeug sicherstellt. Darüber hinaus ist in Frankreich seit 2008 das Mitführen einer Warnweste Pflicht.

Dänemark

In Dänemark muss auch am Tag das Abblendlicht eingeschaltet sein. Haifischzähne regeln, wie in den Niederlanden, die Vorfahrt auf dänischen Straßen. Auf den Autobahnauffahrten gibt es keinen Beschleunigungsstreifen. Daher gilt das Reißverschlussprinzip und Auffahrende müssen immer hereingelassen werden.

Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen kennen die Dänen keinen Spaß. Bereits ab 1 km/h zu viel in einer 50km/h-Zone wird eine Strafe in Höhe von 135 EUR fällig.

Zudem ist es ratsam eine Parkscheibe mitzuführen, da die Parkdauer auf öffentlichen Parkplätzen meist zeitlich begrenzt ist. Ander als in Deutschland, wo die Parkscheibe auf die Halbstundenmarkierung eingestellt wird, muss in Dänemark die Parkscheibe auf die nächste Viertelstunde gestellt werden. Bei Nichteinhaltung droht ein Bußgeld von bis zu 70 EUR.

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Polen

Auch wenn die Verkehrsvorschriften in Polen denen in Deutschland sehr ähnlich sind, gibt es dennoch ein paar Besonderheiten zu beachten. Auch in Polen ist es gesetzlich vorgeschrieben zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Abblendlicht zu fahren. Bei neueren Fahrzeugen ist auch das Tagfahrlicht ausreichend.

Auf den Autobahnen gilt eine Tempolimit von 140 km/h, auf Landstraßen sind 90 km/h erlaubt. Die Hauptverkehrsadern im Land, dazu gehören ausgewählte Streckenabschnitte der Autobahnen A1, A2 und A4, sind für alle Fahrzeuge gebührenpflichtig. Zudem gilt in Polen zwischen dem 1. November und dem 1. April eine Winterreifenpflicht. Fahrer*innen müssen in Polen außerdem eine Warnweste für jeden Insassen des Fahrzeugs mitführen.

Die Promillegrenze liegt bei 0,2. Bei über 0,5 Promille handelt es sich um eine Straftat, bei der eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren und ein Fahrverbot von 3 Jahren droht.

Tschechien

Wie in den anderen Ländern in Europa, gelten auch in Tschechien spezifische Verkehrsregeln. Sobald Fahrer*innen auf tschechischen Straßen unterwegs sind, muss das Licht am Fahrzeug eingeschalten werden – unabhängig von der Tages- oder Nachtzeit. Auf tschechischen Autobahnen gilt ein Tempolimit von 130 km/h, auf Schnellstraßen dürfen höchsten 110 km/h gefahren werden und außerorts 90 km/h. Vom 1. November bis 31. März gilt bei winterlichen Straßenverhältnissen gilt auf bestimmten Straßen eine Winterreifenplicht für KFZ bis 3,5 t. Und auch in Tschechien muss eine Warnweste für jeden Insassen mitgeführt werden.

Alkohol am Steuer ist in Tschechien ein absolutes Tabu, denn es gilt eine Promillegrenze von 0,0. Wer dagegen verstößt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 800 EUR sowie ein Fahrverbot von bis zu einem Jahr. Tschechien und Ungarn sind damit die beiden Länder in Europa, mit den strengsten Promillegrenzen.

Das Wichtigste zu den Verkehrsregeln in Europa

Bei Fahrten in unseren europäischen Nachbarländern gilt es landestypische Vorschriften zu beachten, um sicher auf den Straßen unterwegs zu sein. Informieren Sie sich daher vorher über die lokalen Gesetzgebungen.

In Frankreich sind beispielsweise Radarwarner verboten, in Tschechien herrscht eine 0,0 Promillegrenze.

Gemeinsam haben alle anderen Länder in Europa ein Tempolimit auf den Autobahnen, das meist zwischen 100 – 140 km/h liegt.

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