Das Laden von Elektroautos am Arbeitsplatz gewinnt immer mehr an Bedeutung, da es Vorteile sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer mit sich bringt. Dieser Trend wird durch die steigende Anzahl von Elektroautos auf den Straßen und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Transportlösungen vorangetrieben. Die Installation von einer Ladeinfrastruktur, erfordert allerdings eine sorgfältige Planung. Dieser Artikel gibt einen Überblick darüber, welche Aspekte Unternehmen dabei beachten sollten.
Vorteile des Ladens am Arbeitsplatz
Eine komfortable Lademöglichkeit direkt vor Ort, kann Ihren Mitarbeitern einen großen Mehrwert bieten. Das Aufladen des Elektroautos am Arbeitsplatz ist für den Arbeitnehmer steuerfrei, wenn es zusätzlich zum Gehalt erfolgt. Das Aufladen des Elektroautos am Arbeitsplatz kann zur CO₂-Reduktion und zur vermehrten Nutzung von Elektrofahrzeugen beitragen, indem auch Reichweitenprobleme reduziert werden. Als Unternehmen können Sie das Ladekonzept in eine nachhaltige Unternehmensstrategie einbinden, um Ihr Image positiv nach außen zu tragen und neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Welche steuerlichen Vorteile bietet das Laden am Arbeitsplatz?
Für Ladeeinrichtungen und Ladestrom gibt es Steuervergünstigungen und Abgabefreiheit, die sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern zugutekommen.
Laden beim Arbeitgeber ist steuerfrei
Das kostenlose oder verbilligte Aufladen von Elektro- bzw. Hybridelektrofahrzeugen im Betrieb des Arbeitgebers ist nach § 3 Nr. 46 EStG steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn der Arbeitgeber die Leistung zusätzlich zum Arbeitslohn gewährt. Dies gilt für Privat- und Firmenfahrzeuge. Der betriebliche Ladestrom ist auch sozialversicherungsfrei. Die Regelungen gelten bis 2030.
Ladevorrichtung für Zuhause (Wallboxen)
Steuerfrei sind nach § 3 Nr. 46 EStG auch Wallboxen, die auch für die private Nutzung vom Arbeitgeber überlassen werden – der Ladestrom allerdings nicht. Die Anschaffung einer Wallbox durch den Mitarbeiter kann der Arbeitgeber pauschal mit 25 Prozent bezuschussen (§ 40 Abs. 2 Satz 1 Nr. 6 EStG). Die Regelungen gelten bis 2030 und sind auch sozialversicherungsfrei.
Pauschalen für privates Laden des Dienstwagens
Da der Nachweis der tatsächlichen Kosten einen gesonderten Zähler und regelmäßige Nachweise erfordern würden, gelten für die Vereinfachung folgende Pauschalen:
Monatliche Pauschale bei zusätzlicher Lademöglichkeit beim Arbeitgeber: 30 Euro monatlich für Elektrofahrzeuge, 15 Euro monatlich für Hybridelektrofahrzeuge
Monatliche Pauschale ohne zusätzliche Lademöglichkeit beim Arbeitgeber: 70 Euro monatlich für Elektrofahrzeuge, 35 Euro monatlich für Elektrohybridfahrzeuge (bis 2020: 25 Euro)
Weitere finanzielle Anreize für Elektromobilität
Informieren Sie sich über aktuelle Förderprogramme auf Bundesebene sowie lokale Förderprogramme auf Landesebene für Unternehmen und Kommunen. In Berlin bietet z.B. die emo Berlin ausführliche Informationen zu diesem Thema an.
Darüber hinaus bietet die THG-Quote Fuhrparks die Möglichkeit, zusätzlich zu den Fördermitteln für E-Fahrzeuge weitere Kosten abzusetzen. Dabei handelt es sich um einen Emissionshandel, der Unternehmen und Privatpersonen dazu anregen soll, auf klimafreundliche Fortbewegungsmittel zu setzen.
Notwendige Investitionen und Planungen
Auch wenn das Laden am Betriebsstandort viele Vorteile bietet, erfordert es anfängliche Investitionen und Organisation. Um das Laden zu ermöglichen, müssen je nach Anzahl der Elektrofahrzeuge ausreichend Ladestationen oder Ladesäulen installiert werden. Dies erfordert Planung, Investitionen und möglicherweise auch Umbaumaßnahmen.
Werden mehrere Elektrofahrzeuge gleichzeitig geladen, sollte ein effizientes Lastmanagement implementiert werden, um Überlastungen zu vermeiden und die Kosten unter Kontrolle zu halten. Dies erforderten eine sorgfältige Planung und die Berücksichtigung des Ladestroms für jedes Fahrzeug. Die genaue Erfassung und Abrechnung des Ladestroms kann zudem zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeuten.
Was sollten Unternehmen beim Laden am Arbeitsplatz bedenken
Unternehmen, die die Einführung einer Ladelösung am Standort erwägen, sollten folgende Aspekte beachten:
Rahmenbedingungen und Planung der Ladelösung
- Definieren Sie die Ziele, die Ihr Unternehmen mit der Einführung der Ladelösung erreichen soll, wie z.B. Kosteneinsparungen, CO₂-Einsparung, Mitarbeiterförderung oder Image. Kommunizieren Sie diese Ziele im Unternehmen entsprechend und lassen Sie alle daran teilhaben.
- Geeigneter Standort: Gibt es genug Platz und ist der Standort für alle zugänglich? Wie sieht es mit den elektrischen und datentechnischen Installationsmöglichkeiten aus, müssen gegebenenfalls Wände oder Überdächer errichtet werden und sind diese baugenehmigungspflichtig? Wenn Sie nicht Eigentümer sind, müssen Sie die Genehmigung des Vermieters einholen.
Das Laden am Arbeitsplatz eines Elektroautos bietet neben steuerlichen auch ökologische Vorteile.
- Auslegung Ladestationen: Prüfen Sie, ob eine Wallbox oder eine Ladesäule besser geeignet ist. Achten Sie darauf, dass die Ladepunkte für verschiedene Elektroautomodelle geeignet sind und in Zukunft flexibel erweitert werden kann. Führen Sie bei Bedarf ein Lastmanagement ein, um zusätzliche Kosten beim gleichzeitigen Laden mehrerer Fahrzeuge zu vermeiden.
- Fachliche Unterstützung: Viele Energieversorger und Spezialisten für gewerbliche Ladelösungen bieten Konzeption und Installation aus einer Hand, wie z.B. Vattenfall oder Mobility House. So können Sie eine Ladelösung konzipieren, die genau zu Ihren Bedürfnissen passt. Der Standort und die elektrische Anlage müssen grundsätzlich durch eine Elektrofachkraft geprüft werden.
Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit den Ladepunkten im Unternehmen
Die gesetzlichen Anforderungen und Vorgaben können je nach Land, Branche und Unternehmensgröße variieren. Im Folgenden sind einige wichtige Punkte aufgeführt:
- Die Unterweisung muss sicherstellen, dass die Mitarbeitenden über die sichere Bedienung der Ladesäulen informiert sind, z. B. über die Vermeidung von Stromschlägen und die richtige Handhabung der Ladekabel.
- Notfallmaßnahmen, z. B. Vorgehen bei Stromausfall, Kabelbrand oder anderen Zwischenfällen im Zusammenhang mit der Nutzung der Ladepunkte.
- Wenn Ladesäulen über eine Nutzungsverwaltung oder Bezahlfunktion verfügen, ist es wichtig, Mitarbeiter über den Datenschutz zu informieren, wie mit ihren persönlichen Daten umgegangen wird und welche Datenschutzrichtlinien gelten.
Abrechnung des Ladestroms
Unternehmen können den Ladestrom kostenlos, vergünstigt oder kostenpflichtig anbieten. Entscheiden Sie, welches Modell für Ihr Unternehmen am sinnvollsten ist. Wird ein Entgelt erhoben, müssen die abgegebene Strommenge und die Kosten genau erfasst und abgerechnet werden. Möglich ist auch eine monatliche Pauschale. Alternativ können Sie auch auf externe Abrechnungsdienstleister setzen, die die Messung und Abrechnung des Ladestroms übernehmen. In unserem Beitrag E-Autos als Firmenwagen erfahren Sie noch mehr über die Abrechnung des Ladestroms.
Das Wichtigste zum Laden am Arbeitsplatz eines Elektroautos
Das Laden am Arbeitsplatz bietet zahlreiche Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Es ist wichtig, eine geeignete Ladeleistung zu wählen und auf Aspekte wie Lastmanagement, Schutz und Erweiterbarkeit zu achten.
Die Abrechnung des Ladestroms kann unterschiedlich gestaltet werden, wobei steuerliche Vorteile für beide Seiten bestehen.
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