Winterreifen werden speziell für Eis, Schnee und Matsch entwickelt und haben einen besseren Grip.

Winterreifen Kriterien: Darauf sollten Sie beim Kauf neuer Reifen achten

Sobald Schnee, Matsch und Eis die Straßen bedecken, sind Winterreifen unverzichtbar. Denn als einziger Kontakt zur Straße beeinflussen sie Bremsverhalten, Kurvenstabilität und Traktion. Sie bieten eine verbesserte Haftung und reduzieren das Risiko von Unfällen bei winterlichen Straßenverhältnissen. Beim Kauf von Winterreifen gibt es jedoch etliche Punkte zu beachten. Wir verraten Ihnen, auf welche Kriterien es ankommt, damit Dienstwagenfahrer*innen auch bei Schnee, Matsch und Eis sicher unterwegs sind.

Wozu dienen Winterreifen?

Winterreifen haben einen erheblich kürzeren Bremsweg auf rutschigen Oberflächen. Das spezielle Profil und die Gummimischung ermöglichen eine bessere Haftung und effektive Bremsung bei eisigen und schneebedeckten Straßenbedingungen. Zudem ermöglichen sie ein präziseres Lenkverhalten und bessere Kontrolle in Kurven, was das Risiko von Schleudern und Unfällen minimiert.

Winterreifen sollten kühl, trocken und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt gelagert werden. Vermeiden Sie Kontakt mit Ölen und Chemikalien und für den Fall, dass Sie Reifen im Fuhrpark selbst einlagern: Nutzen Sie Reifenregale oder -ständer, um Verformungen zu vermeiden

Der richtige Zeitpunkt für Winterreifen

Von O bis O – diese Faustregel ist vielen bekannt, rechtlich hat die Formel aber keine Relevanz. Denn in Deutschland gilt gemäß § 2 Absatz 3a StVOopen_in_new eine situative Winterreifenpflicht:

Der Führer eines Kraftfahrzeuges darf dies bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur fahren, wenn alle Räder mit Reifen ausgerüstet sind, die unbeschadet der allgemeinen Anforderungen an die Bereifung den Anforderungen des § 36 Absatz 4 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung genügen. 

Das heißt, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Eis, Glätte oder Matsch nur mit Winterreifen gefahren werden darf. Wer ohne Winterreifen erwischt wird, dem droht ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg.

Ratsam ist es daher bereits Anfang Oktober Winterreifen aufzuziehen. Dann sind Fahrer*innen auch bei einem plötzlichen Wintereinbruch sicher unterwegs. Erkundigen Sie sich daher rechtzeitig nach geeigneten Reifen und vereinbaren Sie entsprechende Termine für den Reifenwechsel, damit ihr Fuhrpark für den Winter gerüstet ist. Im Sommer ist die Nachfrage nach Winterreifen übrigens besonders niedrig und die Chance günstiger an neue Reifen zu gelangen besonders hoch.

Die Profiltiefe gehört zu den wichtigsten Kriterien für Winterreifen.
Während die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe bei 1,6 Millimeter liegt, empfehlen Experten mindestens 4 Millimeter. Stecken Sie zum Messen eine 1-Euro-Münze in die großen Profilrinnen: Ragt der goldene Rand der Münze hinaus, wird die empfohlene Mindestprofiltiefe unterschritten.

Winterreifen Kriterien bei der Auswahl beachten

Damit Dienstwagenfahrer*innen auch im Winter auf glattem, verschneiten oder matschigen Untergrund sicher unterwegs sind, sollten Sie bei der Wahl der Reifen auf verschiedene Kriterien achten. Dazu gehören:

Profiltiefe und Lamellendichte

Die Tiefe des Reifenprofils und die Dichte der Lamellen beeinflussen maßgeblich die Haftung auf Schnee und nasser Fahrbahn. Ein tieferes Profil und eine höhere Lamellendichte bieten eine bessere Traktion und ableitende Wirkung von Wasser und Schnee.

Gesetzlich vorgeschrieben ist für Winter- und auch Sommerreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter. Der ADAC empfiehlt jedoch eine Profiltiefe von ca. 4 Millimeter open_in_new und viele Hersteller raten eindringlich ab, eine Tiefe von 2 Millimetern zu unterschreiten. Achten Sie daher nicht nur bei neuen Reifen auf ausreichend Profil, sondern kontrollieren Sie auch bei vorhandenen Reifen regelmäßig die Profiltiefe.

Bei den winzigen Einschnitten auf Winterreifen handelt es sich um Lamellen open_in_new , die Wasser ableiten und sich mit Schnee und Eis verkanten. So wird die Haftung auf der Straße zusätzlich verbessert.

Gummimischung

Eine spezielle Gummimischung open_in_new ist erforderlich, um auch bei niedrigen Temperaturen flexibel zu bleiben. Dies ermöglicht eine optimale Bodenhaftung und Traktion, während die Steifigkeit des Gummis bei Wärme den Rollwiderstand verringert. Generell haben Winterreifen einen höheren Anteil an Naturkautschuk, um auch bei kalten Temperaturen einen guten Grip auf der Fahrbahnoberfläche zu haben.

Schneeflocken-Symbol

2018 hat das Schneeflocken-Symbol open_in_new die M+S Kennzeichnung abgelöst. Bis 2024 gilt noch eine Übergangsphase für ältere Reifen, danach ist das Alpine-Symbol Pflicht. Winterreifen mit dem Schneeflockensymbol unterliegen einem höheren Qualitätsanspruch und wurden offiziell auf ihre Wintereigenschaften getestet.

Reifenbreite und -druck

Die Dimensionen des Reifens beeinflussen Stabilität und Traktion. Breitere Reifen bieten oft mehr Aufstandsfläche, was die Traktion verbessern kann. Der Querschnitt beeinflusst das Fahrverhalten und die Fahrstabilität. Auch der korrekte Reifendruck beeinflusst die Haftung und das Fahrverhalten von Winterreifen. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung gemäß Herstellervorgaben sind wichtig, um eine optimale Leistung zu erzielen.

Qualität

Achten Sie bei der Wahl auf Qualität und greifen Sie am besten auf Markenhersteller zurück. Die Reifen von No-Name-Herstellern bestehen meist aus minderwertigeren Materialien, die einen schlechteren Grip auf der Fahrbahnoberfläche haben und dadurch längere Bremswege verursachen.

Wer sich bei den Winterreifen Kriterien unsicher ist, kann sich bei einem qualifizierten Reifenhändler beraten lassen. Diese bieten wertvolle Fachkenntnisse über die passenden Winterreifen für bestimmte Fahrzeugtypen und -modelle und berücksichtigen dabei Faktoren wie Fahrstil, Fahrzeuggewicht und Klimabedingungen. Auch Testergebnisse in Fachzeitschriften und Reifenvergleichsportale liefern unabhängige Einschätzungen, um eine fundierte Entscheidung für den Fuhrpark zu treffen.

Technologische Innovationen im Bereich der Winterreifen

Die Welt der Winterreifen hat sich durch technologische Innovationen erweitert, die Leistung verbessern und die Sicherheit erhöhen.

  • Studless-Reifen, wie der Bridgestone Blizzak WS90, bieten optimale Haftung auf Schnee und Eis durch spezielle Gummimischungen und Profilgestaltung.
  • Spikereifen, wie der Nokian Hakkapeliitta 9, verwenden Metallstifte für überragenden Grip auf eisigen Oberflächen. Allerdings können Spikereifen auf trockenen oder nassen Straßen lauter sein und den Straßenbelag beschädigen.
  • Allwetter-Reifen: Hersteller wie Michelin arbeiten an innovativen Reifen wie dem CrossClimate 2, der die Vorteile von Sommer- und Winterreifen vereint. Diese Allwetteroptionen bieten das ganze Jahr über gute Leistung und verringern den Bedarf an saisonalen Reifenwechseln.

Sicher unterwegs?

Schulen Sie Ihre Fahrer*innen mindestens einmal jährlich im sicheren Umgang mit Fahrzeugen nach UVV. Am besten geht das per E-Learning.

Das Wichtigste zum Thema Winterreifen Kriterien auf einen Blick

Winterreifen sind speziell für winterliche Straßenverhältnisse entwickelte Reifen mit einem kürzeren Bremsweg, besserem Grip und stärkerer Verzahnung mit der Fahrbahnoberfläche.

In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht: Sobald Eisglätte, Schneematsch und Schnee die Straßenverhältnisse bestimmen, muss mit Winterreifen gefahren werden.

Die Kriterien für Winterreifen umfassen u.a. die Profiltiefe, die Gummimischung, Reifendruck und -breite. Achten Sie beim Kauf außerdem auf qualitätiv hochwertige Reifen von Markenherstellern.

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