Auch wenn der Wegfall der Förderprämien den Kaufanreiz für E-Fahrzeuge gerade ausbremst, sind deutsche Fuhrparks schon zu großen Teilen elektrisch unterwegs. Laut einer Studie von Vattenfall haben 63 % der befragten Unternehmen Fahrzeuge mit Elektroantrieb in ihrem Fuhrpark. Rund 12 % der Fuhrparks in Deutschland haben bereits sämtlich Verbrenner-Motoren gegen Elektrofahrzeuge ausgetauscht. Neben der Reduzierung der CO2-Emissionen machen auch die langfristig niedrigeren Kosten E-Fahrzeuge für den eigenen Fuhrpark interessant. Nichtsdestotrotz gibt es beim Umstieg verschiedene Kostentreiber zu berücksichtigen, die wir Ihnen in diesem Beitrag näher vorstellen.
Anschaffungskosten als Kostentreiber
Die Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen sind in der Regel höher als die von konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennermotoren. Dies liegt vor allem an den kostspieligen Batterien, die zu den teuersten Bauteilen in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen gehören und fast ein Drittel des Kaufpreises ausmachen. Hinzukommt, dass ab September 2023 keine gewerblich zugelassenen E-Fahrzeuge mehr gefördert werden. Durch den Wegfall des Umweltbonus und die derzeit hohen Energiepreise verschiebt sich der Zeitpunkt, ab dem sich ein E-Fahrzeugen im Vergleich zu einem Verbrenner rechnet, nach hinten.
Doch es gibt eine positive Entwicklung: Forscher*innen der TU München prognostizieren, dass E-Fahrzeuge in rund drei bis fünf Jahren in Summe günstiger sind als Verbrenner-Modelle. Dies liegt u.a. an der Produktion höherer Stückzahlen und den sinkenden Kosten für Batterien.
Wartung und Instandhaltung als Kosten für ein E-Fahrzeug
Im Vergleich zu Verbrennern, sind die Wartungskosten für E-Fahrzeuge rund ein Drittel günstiger. Denn der Motor eines E-Fahrzeuges hat weniger verschleißanfällige Bauteile als ein Motor, der mit Benzin oder Diesel angetrieben wird. Bekannte Komponenten wie Zündkerzen, Ölfilter, Kupplung oder Zahnriemen werden in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen nicht benötigt. Entsprechend einfacher und kostengünstiger ist die Wartung des Fahrzeuges. Dennoch sollten Bremsen, Luftfilter und Elektronik regelmäßig gewartet werden, um teure Reparaturen zu vermeiden.
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Versicherungskosten für einen E-Fuhrpark
Grundsätzlich benötigen Elektrofahrzeuge die gleichen Versicherungen wie herkömmliche Verbrenner-Autos. Dazu zählen eine Kfz-Haftpflichtversicherung und am besten eine Kaskoversicherung. Viele Versicherer bieten mittlerweile spezielle E-Fahrzeug-Versicherungen an, die beispielsweise gegen Bedienfehler beim Aufladen oder gegen Schäden durch Tierbisse an der Elektronik absichern.
Da Versicherer mittlerweile einen größeren Datensatz zur Schadensbilanz an E-Autos sammeln und auswerten konnten, ist der Preis für Versicherungspolicen gesunken und mitunter sogar günstiger als für Verbrenner-Modelle. Denn es hat sich gezeigt, dass es bei der Schadensbilanz kaum Unterschiede zwischen Elektroautos und Verbrennern gibt. Bis 2030 sind neu zugelassene Elektroautos sind sogar von der Kfz-Steuer befreit.
Stromkosten für ein E-Fahrzeug
Trotz hoher Strom- und Kraftstoffpreise fährt man mit einem E-Fahrzeug immer noch günstiger als mit einem Verbrenner. Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox belegt dies mit konkreten Zahlen: die Fahrten mit einem E-Fahrzeug waren im Jahr 2022 um 41 % preiswerter als mit einem Dieselfahrzeug und 37 Prozent günstiger als mit einem Benziner. Wie hoch die Ladekosten im Einzelnen ausfallen, hängt von den aktuellen Strompreisen, der Art der Ladesäule und dem Verbrauch des E-Fahrzeugs ab. Zudem unterscheidet sich die Abrechnung von Ladesäule zu Ladesäule. Während an einigen Ladestationen nach Kilowattstunde abgerechnet wird, kalkulieren andere nach verbrauchter Zeit.
Kosten für Wallbox oder eigene Ladestationen
Wer sich für die Installation von Wallboxen oder eigener Ladesäulen auf dem Unternehmensgelände entscheidet, muss die Kosten für Anschaffung, Installation und Wartung einberechnen. Die Preise dafür variieren und hängen vom Anbieter, Leistung und Anzahl der Ladepunkte ab. Bei einer Ladesäule sollten Fuhrparkverantwortliche Anschaffungskosten zwischen 2.000 und 5.000 Euro einkalkulieren. Die Preise für Wallboxen starten bei rund 600 Euro.
Das Laden von Elektroautos über eine herkömmliche Steckdose ist nicht zu empfehlen. Abgesehen von den langen Ladezeiten, gibt es auch ein hohes Brandrisiko, denn normale Haushaltssteckdosen sind nicht für solch eine Dauerbelastung ausgelegt.
Mit der THG-Quote Geld verdienen
Durch die THG-Quote, kurz für Treibhausgas-Quotenhandel, soll der Ausstoß von umweltschädlichen Emissionen – insbesondere im Straßenverkehr – reduziert werden. Dank ihr, können Halter von E-Fahrzeugen Prämien von mehreren Hundert Euro im Jahr verdienen. Sie verkaufen das eingesparte CO2 weiter an Mineralölkonzerne, die durch Treibhausgasminderungsquote dazu verpflichtet sind, ihren C02-Ausstoß jährlich zu senken. Liegt die Quote in 2023 bei 8 %, steigt sie bis 2023 auf 25 %. Erreichen die Mineralölunternehmen ihre Quote nicht, drohen Strafzahlungen.
Unser Fazit: Kostentreiber E-Fahrzeug?
Bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen müssen sämtliche Kostenfaktoren berücksichtigt werden. Wirft man einen Blick auf die einzelnen Kostentreiber wird schnell klar, das E-Fahrzeuge meist besser abschneiden als Verbrenner-Modelle. Obwohl die Anschaffungskosten derzeit noch höher sind, lässt sich dies durch die niedrigeren Betriebskosten für Wartung und Ladekosten wieder ausgleichen. Durch Prämienprogramme wie die THG-Quote lässt sich mit E-Fahrzeugen sogar Geld hinzuverdienen.
Das Wichtigste zum Thema Kosten für ein E-Fahrzeug
Die Anschaffungskosten für E-Fahrzeuge sind momentan höher als für Verbrenne-Modelle. Sie sollen aber in den nächsten Jahren, u.a. durch den Anstieg der Produktionskapazitäten, sinken.
Im Vergleich zu Verbrennern sind E-Fahrzeuge preiswerter in der Wartung, da insgesamt weniger verschleißanfällige Teile verbaut werden.
Trotz hoher Stromkosten ist das Fahren mit einem Elektrofahrzeug günstiger als mit einem Fahrzeug, das mit Diesel oder Benzin angetrieben wird.
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